Sensationelle Atmosphäre

Mindestens 50 Fans beider Mannschaften hatten sich am Sonntagmorgen in der wunderschönen Sonnenbühler Turnhalle in Genkingen eingefunden, um ihr Team bestmöglich zu unterstützen. Und die Zuschauer wurden mit einem spannenden, hochklassigen und nervenzerreißenden Spiel belohnt, das am Ende eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte.

Die Derendinger waren nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Nachwuchstalent Marco Varga mit Alexander Schneck zur Relegation erschienen; der SV Rommelsbach war in seiner Bestbesetzung angetreten. Nach einigen Formalia wurden die Derendinger als Heimmannschaft bestimmt und Kapitän Patrick Günther durfte die "Gäste" zum Relegationsauftakt begrüßen.

Spannung von Anfang an

Angefeuert von frenetischem Beifall begann das Spitzendoppel Untraut/Günther gegen die Kombi Mayer/Gräßle die Partie mit hochklassigen Ballwechseln, doch schwang besonders zu Beginn in jeder Ballberührung die Nervosität der Derendinger mit. So kam das Spitzendoppel unerwarteterweise in Satzrückstand, konnte seinem Namen aber schlussendlich gerecht werden und den ersten Punkt für den TVD auf dem Spielberichtsbogen eintragen. An Tisch 2 musste das Duo Teufel/Hühnerfuß gegen die unangenehme Rechts-Links-Kombination Vöhringer/Bene ran. Letzterer war als sagenumwobener Neuzugang aus Ungarn mit einer 34:1 Bilanz im vorderen Paarkreuz als unglaubliche Macht gehandelt worden. Und die Gerüchteküche hielt, was sie versprach:

Während Bene vor allen Dingen durch seine unangenehmen Aufschläge und seine extreme Sicherheit auffiel, lud sein Doppelpartner als Linkshänder mit der Vorhand ein ums andere Mal knallhart durch. Doch auch die Derendinger spielten gut mit und hatten besonders im ersten Satz ihre Chancen. Insgesamt setzte sich jedoch auch hier verdientermaßen das Spitzendoppel zum 1:1 Ausgleich durch.

Auftritt Doppel 3 und damit Bühne frei für Achim Kraemer und Alex Schneck gegen Thomas Dorn und Sabri Catakli. Das ausgeglichenste Doppel schwappte immer wieder hin und her, besonders Achim konnte mit starken Angriffsbällen immer wieder positive Akzente setzen, während Alex besonders beim Aufschlag gefährlich war. Mit viel Kampfgeist und positiver Ausstrahlung sorgten die beiden TVD'ler wieder für die 2:1 Führung.

Rommelsbach im vorderen Paarkreuz stark

Mit einer leichten Führung im Rücken gingen nun Johannes und Patrick zu den ersten Einzeln in die Box. Johannes war die Aufregung immer noch sichtlich anzusehen, eine Vielzahl an Aufschlägen fand nie auf die andere Tischseite. Sein Gegenüber Vöhringer wurde dagegen vom Publikum zu Höchstleistungen angefeuert; er zog selbst die gefährlichen Topspins mit viel Rotation von Johannes eins ums andere Mal mit der Vorhand einfach durch. Der erste Satzverlust war die logische Konsequenz. In Satz zwei spielte Johannes dann taktisch geprägt immer wieder die Schwächen des Gegners an und sicherte sich ungefährdet Satz 2. Leider hatte Vöhringer das Spiel noch nicht abgeschrieben, sondern drehte in den Sätzen 3 und 4 noch einmal auf und sorgte für den 2:2 Ausgleich.

Auf der anderen Seite traf Patrick auf den "Unbesiegbaren" Laszlo Bene. Ein ungewöhnliches Aufeinandertreffen, da Patrick mit seinen Noppen keinerlei Probleme mit den Aufschlägen hatte und mit seiner Abwehr die größte Schwäche des Ungarn auftat - dieser konnte den Ball selbst nicht hart spielen und so einen Punktgewinn erzwingen. So ging der Ball hin und her, auf die Sicherheitstopspins von Bene folgten sichere Abwehrschläge vom Kapitän, ab und zu gepaart mit explosiven Rückhandtopspins. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, doch am Ende war Patrick immer knapp unterlegen. Damit bei 2:3 der erste Rückstand für den TVD.

Überraschungen in der Mitte

Weiter im Text ging es mit Philipp und Andreas, die zur Vorbereitung am Samstag beim Rottenburger Zweier-Mannschaftsturnier teilgenommen hatten und dort einen guten dritten Platz belegten. Doch die Spiele Teufel-Dorn und Hühnerfuß-Mayer entwickelten sich überraschenderweise vollkommen anders als gedacht:

So hatte Andreas einen guten Tag erwischt und dominierte seinen Gegner Mayer mit einer gefährlichen Kombination aus Aufschlägen und Vorhandtopspins. Sein jugendlicher Gegner kam nie so recht ins Spiel und so stellte Andreas ungefährdet den 3:3 Ausgleich her.Am anderen Tisch war Philipp vielleicht etwas übermotiviert und erarbeitete sich klare Führungen, die er dann jedoch wieder verspielte. Die Folge war ein Nervenspiel über fünf Sätze, das Philipp nicht für sich entscheiden konnte. Die Rommelsbacher sicherten sich also wieder einen Punkt Vorsprung auf den TVD.

Punkteteilung hinten

Inzwischen war die Stimmung etwas abgeklungen, beide Parteien wussten, dass sich diese Partie nicht so schnell entscheiden würde. Dementsprechend bangten viele Fans vom TVD mit Achim und Alex, die als nächstes in die Box mussten. Die Hoffnungen auf eine vorentscheidende Wende wurden allerdings schnell zerstört:

An Tisch 1 unterlag Achim chancenlos seinem Gegner Gräßle, der neben einem guten Aufschlagspiel mit gutgesetzten Blocks den Ball im Spiel zu halten wusste und den Achim auch mit seinen harten Topspins einfach nicht brechen konnte. Edelreservist Schneck zeigte an Tisch 2 seine Qualitäten und sorgte für den erneuten Anschlusspunkt zum 4:5. Von Catakli geradezu unbedrängt setzte er sich souverän durch.

Derendinger unter Zugzwang

Im zweiten Einzeldurchgang mussten sich die Derendinger also weiter steigern, um das Weiterkommen in Runde 2 der Relegation zu sichern. Doch im Spiel der Spitzenspieler fand Johannes in Bene seinen Meister, und auch Patrick schien gegen Vöhringer nicht das richtige Mittel zu finden. Doch nach einem verlorenen ersten Satz kam er zurück, wehrte unglaubliche Bälle ab und konnte auch immer wieder mit seinen Rückhandtopspins zum Punktgewinn kommen.

Ein offener Schlagabtausch entwickelte sich zwischen Philipp und dem Jungspund Lukas Mayer. Philipp konnte sich immer wieder absetzen, führte in einem Satz sogar mit 8:2. Doch das Glück war ihm wiederum nicht hold, er brach unter dem enormen Druck seines Gegenspielers ein und konnte auch diese Partie nicht für sich entscheiden. Wiederum an Tisch 2 machte Andreas da weiter, wo er im ersten Spiel aufgehört hatte. Nach einem 11:1 im ersten Satz dominierte er die Partie der Vierer und verkürzte zum 6:7.

Auch Achim ließ sich wie vor ihm Alex von dem schwachen Spiel von Catakli nicht irritieren und sicherte den 7:7 Ausgleich ohne Probleme. Ähnliche Rückschlagprobleme wie Achim in Durchgang 1 hatte dann aber auch Alex mit den Geschossen von Gräßle. Prompt lag er 0:2 in Sätzen zurück. Doch Alex kämpfte sich zurück, wehrte Matchbälle ab und zwang seinen Gegenüber in den fünften Satz. Bis zum Seitenwechsel setzte sich Alex deutlich ab, führte lange Zeit im fünften Satz. Am Ende konnte er aber nicht die benötigten elf Punkte zum Satz- und damit Matchgewinn machen, sodass der TVD mit einer 7:8 Hypothek in das Schlussdoppel ging.

An dieser Stelle war (den Zuschauern) schon klar, dass die Derendinger aufgrund des Satzverhältnisses bei einem 3:1 (oder besser) das Spiel für sich entscheiden würden; im Falle eines 3:2 Sieges wäre aufgrund des ausgeglichenen Satzverhältnisses das Punktekonto ausschlaggebend, bei einer Niederlage wären der TVD mit 7:9 ausgeschieden.

Beide Spitzendoppel gaben keinen Millimeter nach: Meistens eröffnete Johannes mit einem gefährlichen Topspin, den einer der Rommelsbacher gerade noch so retournieren konnte. Darauf folgte dann eine aggressive Schnittabwehr von Patrick, was den Angriff auf der anderen Seite zur Folge hatte. Und dann war wieder Johannes am Drücker, der auch diesen Ball noch verwerten konnte. Kurzum, es entwickelte sich eine hochklassige Partie mit ungewissem Ausgang. Abwechselnd ging ein Satz an Rommelsbach und dann einer an Johannes und Patrick. Im fünften Satz konnten sich diese dann aber weiter steigern, gingen vor dem Seitenwechsel in Führung und verwandelten nach einer Spielzeit von insgesamt 4 Stunden und 30 Minuten den Matchball zum 8:8 Endstand.

Es fehlten drei Punkte

Aufgrund der Satzgleichheit mussten nun also die ausgespielten Bälle gezählt werden. Dieser Prozess zog sich zeitlich extrem in die Länge, da für die Turnierleitung ein Fehler fatal gewesen wäre. Als dann das Ergebnis verlesen wurde, waren die Derendinger sichtlich enttäuscht, gratulierten Rommelsbach aber zum Weiterkommen und setzten sich im Anschluss das Ziel im nächsten Jahr wieder um den Aufstieg mitzuspielen.

Ein großes Dankeschön seitens der Mannschaft..

.. an alle Fans, die uns durch die Saison begleitet haben und uns am Relegationstag unterstützt haben.

.. an den Ausrichter TTG Sonnenbühl, der perfekte Turnierbedingungen hergestellt hat.

.. an die Konkurrenz aus Rommelsbach, die großartig gespielt und sich sportlich perfekt verhalten hat.

.. an Marco, der aufgrund seiner Verletzung zum Zuschauen verdammt war und sich trotzdem bestmöglich eingebracht hat.

.. an Michael, der als Ersatzspieler für den Fall der Fälle bereitgestanden hätte.

Bleibt zu sagen:

Heute ist nicht aller Tage Abend, wir kommen wieder, keine Frage!